Hauptseite » 2013 » April » 25 » Rettet das Theater in der Hegelgassen Aktion war ein voller Erfolg! Teil 1
18.20
Rettet das Theater in der Hegelgassen Aktion war ein voller Erfolg! Teil 1
„Rettet das Theater an der Hegelgasse"
Diese Seite enthält einen Auszug aus den Postings der von einer Schülerin gegründeten gleichnamigen Facebook-Gruppe.
Dieser Gruppe gehören aktive SchülerInnen des ORG Hegelgasse 14 an, aber vor allem auch solche, die vor bis zu 17 Jahren maturiert haben und nun aus gemessener Distanz – bzw. aus der Perspektive des erwachsenen Menschen - auf ihre Schulzeit zurückblicken können.
Das Ziel dieser Gruppe ist es, dass die Idee des „Theaters in der Hegelgasse" auch nach dem Umzug an den neuen Standort Lessinggasse erhalten bleibt.
Dass in einem Raum, der von seinen Ausmaßen, von seiner Akustik, von seiner Ausstattung her auch wirkliches Theater (Sprech- und Musiktheater) möglich macht, weiterhin jungen Menschen die Möglichkeit geboten wird, Erfahrungen für ihr Leben zu machen.
Interessant, wie etliche- heute als KünstlerInnen lebende- ehemalige SchülerInnen berichten, wie das Theater in der Hegelgasse den Grundstein für ihre Berufslaufbahn gelegt hat.
Genauso interessant und oft sehr berührend, wie junge – und erwachsen gewordene- Menschen erzählen, welche Rolle das Theater in der Hegelgasse in ihrer ganz persönlichen Lebensgeschichte gespielt hat.
Astrid Herbich
Ich kann meine Dankbarkeit für die Erfahrungen, die ich in der Gruppe Mu (heute Theater in der Hegelgasse) machen durfte, nicht wirklich in Worte fassen.
Das Gefühl endlich das gefunden zu haben, was seinem Leben eine Richtung, einen tieferen Sinn und damit auch allem anderen, nämlich der Schule selber, eine wirkliche Bedeutung gibt. Wirklich etwas für's Leben zu lernen, in dem man.... LEBEN LERNT. Sich auszudrücken, spielen, über seine Grenzen und das was man immer von sich selbst geglaubt hat hinauszugehen und zu entdecken wie viel mehr man selbst und das Leben sein kann. Die Macht von Emotionen und Worten zu entdecken und den Rausch von der tieferen Wahrheit die in Poesie und Literatur versteckt liegt zu erfahren. Diese Erfahrungen macht man nicht wenn man in einer Deutschstunde ein Buch in die Hand gedrückt bekommt und einen Aufsatz darüber schreibt. Wenn man mit Menschen auf der Bühne interagiert beschleunigt man zwischenmenschliche Interaktion um das 100fache. Man kommt sofort auf den Punkt was einen Menschen ausmacht.
Die Theatergruppe in der Hegelgasse hat nicht ohne Grund so viele ihrer Schüler dazu inspiriert eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Sie hat uns gezeigt, dass Leben mehr sein kann als einfach nur Dinge zu tun, die man tun muss, weil unsere Gesellschaft das so beschlossen hat. Man kann selbst definieren was das Leben sein soll, wer man sein will und man kann seine Rolle selbst definieren und jederzeit ändern, weil alle Fesseln nur im Kopf sind. Leben ist eine Kunst, und die will gelebt und gelernt werden!
Danke Gruppe Mu, ich hoffe, dass noch viele, viele Schüler die Chance bekommen sich selbst, ihre Mitmenschen und das Leben durch Theater zu entdecken und zu bereichern. Und ich hoffe, dass es genügend Lehrer und Eltern gibt, die gewillt sind für das Theater in der Hegelgasse zu kämpfen, weil sie sich der Wichtigkeit dieser Institution bewusst sind.
Alice Reichmann
Ich durfte vier Jahre am Theater In der Hegelgasse auf der Bühne stehen. In dieser Zeit wurde der Grundstein für meine Berufswahl gelegt. Regietätigkeiten und Schauspieltrainings bleiben als Theaterpädagogin in meinem Leben eine Bereicherung. Ich kann Kinder und Jugendliche bei ihrer Persönlichkeitsentfaltung unterstützen. Ich hoffe, es besteht weiterhin die Möglichkeit, sich auf diese Weise zu entwickeln und auszudrücken. Präsenztraining, intensive Arbeit an großen Werken, Erweiterung des Wortschatzes und Bewegungsrepertoires,... Schule braucht Theater!
Melissa Ströml
Das Theater in der Hegelgasse - für das, was in mir passiert, wenn ich an die Zeit des Musiktheaters zurück blicke gibt es eigentlich keine Worte. Man kann es mit sich zu Hause oder angekommen fühlen vergleichen. Wir waren soviel Schüler, aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, mit verschiedenen Zielen und Idealen, verschieden von Grund auf. Sobald wir jedoch das Theater betraten waren wir eines, wir arbeiteten gemeinsam, wir hatten ein gemeinsames Ziel, wir stärkten uns. Selbst der Zurückhaltendste und Schüchternste war hier Teil eines ganzen und kam aus sich heraus. Wir lernten uns auf uns zu verlassen durch jeden Solo Auftritt, wir lernten anderen zu vertrauen durch jedes gemeinsame Lied, wir lernten miteinander zu arbeiten an einem Strang zu ziehen, denn alleine hätte keiner von uns solche Bühnenbilder geschafft wie wir sie hatten. Wir lernten dem anderen zu zuhören, andere Ideen anzuerkennen, andere Meinungen zu akzeptieren. Wir lernten gesunden Egoismus in gleichen Massen wie Nachzugeben. Wir lernten mit Erfolgen( durch gelungene Auftritte) umzugehen genauso wie mit Misserfolgen ( durch Rollen die wir nicht bekamen oder kleine Tonpatzer) All das was wir lernten verwende ich jeden Tag nicht bewusst sondern weil es einfach in Fleisch und Blut übergegangen ist. Ich brauche es in meinem Berufs- sowie in meinem Privatleben und ich bin sehr froh, all dies auf diese einzigartige Weise gelernt zu haben. Musik beginnt dort wo die Sprache aufhört! Also darf das MUT nicht Streichungen zum Opfer fallen, denn schließlich sollen noch viele Generationen nach mir die Gelegenheit bekommen Dinge fürs Leben zu lernen ohne dass Sie es bemerken.
Anna Stuhl
Das Theater ist Teil meines Lebens geworden. Lange schon war es mein Traum auf einer Bühne zu stehen. Das Theater an der Hegelgasse hat mir dies ermöglicht, so schnell habe ich nicht schauen können, war ich bei einer Riesenproduktion (Romeo & Julia) dabei! Dies war eine der schönsten Erfahrungen in meinem Leben. Dazu habe ich im Theater sehr viele tolle neue Leute kennengelernt, die ebenfalls mein Leben ins Positive veränderten. Sowie auch unser Schauspiellehrer @Stephan Engelhardt, der uns beibrachte, wie man auf der Bühne richtig steht, artikuliert und natürlich auch Spaß dabei hat. Mit spielerischen Interaktionen lernten wir wie man ein tolles kribbliges Gefühl auf der Bühne bekommt und damit die Zuschauer auch stark überzeugt. Und das Beste nach jeder Aufführung ist der verdiente Applaus von glücklich zufriedenen Zuschauern! Und so ein Gefühl bekommt man nirgendwo anders! Deswegen würde ich es sehr schade finden, wenn es kein Theater mehr geben würde, immerhin ist die Hegelgasse 14 die einzige Schule in der man Schauspiel maturieren kann. Und dies sollte man keinesfalls wegwerfen! Danke fürs Lesen ;)
Dorotty Szalma
Fünfzehn Jahre alt, seit fünf Tagen in Wien. Eine einzige Sprache beherrschend: Ungarisch. Bundesoberstufenrealgymnasium Hegelgasse 14, für mich die reine Verzweiflung. Eine Frau kommt in die Klasse, unterbricht eine Mathestunde, erntet Missbilligung. Sie ist unbekümmert, bunt, laut, Intelligenz ausstrahlend. Sie redet viel, wer weiß was. Ein einziges Wort ragt hervor: Theatergruppe. Ich gehe dorthin. Niemand schickt mich fort. Menschen, Seelen, Geschichten. Philosophie, Psychologie. Phantasie. Sprache. Sprache. Sprache. Weiss, Bernhard, Brecht, Heine, Schiller... Die Verzweiflung verblasst. Freunde. Manche fürs Leben. Jahre später, eine "kurze" Rückkehr. Danke.
In der Tat. Es ist schwierig die Chancen, die Kunst bietet, zu erkennen. Womöglich muss man genau hinsehen.
Also was ich dazu sagen mochte ist: das Schultheater war eigentlich fur ALLE SCHÜLER eine Ablenkung vom täglichen monotonen Schulalltag. Und andererseits ist es auch sehr wichtig weil die Hegelgasse sich auch durch das Theater repräsentiert hat und vielen Teilnehmern geholfen hat sich psychisch, schauspielerisch und gesanglich zu entwickeln. Als aufmerksame Zuschauerin war ich jedes Mal beeindruckt was unsere Schüler zusammen gebracht haben und wie sehr sie ihre Freizeit dafür geopfert haben andere Mitschüler, Lehrer und Eltern zu unterhalten.
Victor Gabriel
Eines Tages wurde ich, gemeinsam mit meinem Instrument, in den Festsaal gerufen. Darauf folgten, für die nächsten Jahre, mehrere Musicaldarbietungen, bei denen ich im Orchestergraben fungieren durfte. Diese Erfahrungen, der professionellen, musikalischen Praxis und Entwicklung, dürfen in keinem meiner Lebensläufe fehlen und es wäre schade, wenn sie anderen verwehrt blieben. (Gedanken von Victor-Ezio Gabriel, Berufsmusiker)
Karoline Kutschera
Eine Institution, ein Platz für jeden Jungen Menschen um sich zu entfalten. Individuelle weiter Entwicklung auf höchstem Niveau. Wunderbare Charakter Stärkung durch Zuwendung, Akzeptanz und Vertrauen. Die Bühne als eine Plattform um sich selbst auszuprobieren und an seine Grenzen zu gehen ohne Angst haben zu müssen. Ein unglaublicher Ort, den ich niemals missen will und der weiteren Generationen nicht genommen werden darf!!!
Jasmin Schumacher
Wie viele andere, die hier schon geschrieben haben, Menschen, mit denen ich sogar zusammen meine Ausbildung zur Bühnendarstellerin am Konservatorium der Stadt Wien bis zum Diplom absolviert habe, habe ich hier meine ersten Schritte auf den Brettern, die die Welt bedeuten gemacht. Ein Ort, der schon damals für uns so wichtig war und auch in Zukunft noch für sehr viele weitere Schüler sein sollte, die sich, wie ich damals, entfalten, beweisen, finden und/oder neu kreieren wollen, und es vielleicht in den Schulnoten nicht besonders gut schaffen umzusetzen. ...Gesehen werden, Zusammenhalt, etwas gemeinsam erschaffen, Freunde, vielleicht sogar der Sinn in so mancher deprimierenden Teenagerwelt. Ein toller Ort für Träume!
Sam Madwar
Nach einem traumatisierenden ersten Oberstufenjahr an einer anderen Schule war mein Wechsel in die Hegelgasse der definierende Schritt in meiner Persönlichkeitsentwicklung, und das hat im Grunde ALLES mit der Theatergruppe zu tun. Wer keinen Anschluss findet, findet ihn am Theater. Wer verschlossen ist, öffnet sich am Theater. Wessen Aktionsradius nicht größer ist, als einen Meter, der muss bei der Vorstellung bis in die letzte Reihe lesbar sein, muss sprechen, seine Stimme finden, und den Boden unter den Füßen. Die Theatergruppe hat mir mehr als eine Gemeinschaft gegeben ... eine Richtung, einen Fokus, und eine Leidenschaft. Inzwischen sind 25 Jahre vergangen, und ich arbeite noch immer für die Bühne, inzwischen als Bühnenbildner an der Volksoper, obwohl ich inzwischen von Darsteller über Sänger, Autor und Regisseur fast jede Nische des weiten Feldes erkundet habe. Davor war ich blind, orientierungslos und verloren. Die Theatergruppe an der Hegelgasse hat mir eine Heimat gegeben. Sie ist im besten Sinne des Wortes eine Institution, und ihr Verlust wäre der Verlust von jedem, dessen Leben sie so sehr bereichern könnte wie meines, aber vielleicht niemals kann.
Bitte tun Sie alles, um dem Theater den Raum zu geben, den es braucht!
Herzlichst, Sam MADWAR.
www.sammadwar.com
Nikki Tahma
Ich habe das Theater in der Hegelgasse in meinem 1. Oberstufenschuljahr kennengelernt. Zunächst hatte ich Chemieolympiade als Unverbindliche Übung, aber nach einigen Wochen zog es mich nach unten zu den Theaterleuten. Viele von
meinen anderen MitschülerInnen meinten die Theaterleute sind komisch und verrückt etc. und da dachte ich: "Perfekt! Da will ich hin! Da will ich dazugehören!" Doch als stotterndes Mädchen, welches jahrelang deswegen gemobbt wurde, habe ich mich zuerst nicht getraut eine Rolle zu übernehmen. Ich hatte kein Vertrauen zu mir selbst und ich wusste das ich alle aufhalten würde etc. aber Stephan glaubte an mich und spornte mich an. Er gab mir eine kleine Rolle und ich nahm mir vor ihn und den anderen und vorallem mich selbst nicht zu enttäuschen. Und das tat ich auch nicht. Die Prämiere war ein voller Erfolg und ich hab kein einziges Mal gestottert. Während der Zeit wo wir probten, hatte ich bemerkt dass mein Stottern im alltäglichem Leben viel weniger wurde. Das Theater eine Zeitspanne in meinem Leben das ich nie vergessen werde und ich vermisse es immer noch! Ich habe letztes Jahr maturiert und studiere Pharmazie und wenn mein Studium nicht so zeitraubend wäre, würde ich wieder freiwillig zum Theater an der Hegelgasse zurück, weil ich wieder dieses unglaubliche Gefühl wieder erleben will. Tut den allen Jugendlichen welche ihr Glaube an sich selbst verloren haben, es wieder zu erlangen. Lasst das Theater an der Hegelgasse am Leben!
Olivera Oliveira
Das Theater eröffnete mir die Tür zu einer sehr bunten Welt, in der ich einen großen Spaß hatte. Für mich war das Theater ein Zufluchtsort, welchen Kreativität, Freiheit und Individualität ausmachen. Aus den im Theater gemachten Erfahrungen habe ich sehr viel gelernt und wende es heute immer noch an. Das Theater verhalf mir meine Deutschkenntnisse enorm zu verbessern und meinen Akzent loszuwerden. Ich trainierte Präsentations- und Sprachtechnik, was mich heute bei der Präsentation meiner Projekte stark unterstützt und mich mit mehr Selbstbewusstsein auftreten lässt. Das Theater ist aber auch ein Ort, an welchem ich sehr interessante Leute getroffen habe. In einem großen Team zu arbeiten bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und Toleranz zu zeigen, was im Theater besser als im oft monotonen Schulalltag funktioniert. Hierbei ist auch die große Motivation und Leidenschaft von Stephan Engelhardt zu erwähnen, mit welchen er jedes Jahr neue Projekte angeht und mit viel Geduld mit jungen Leuten zusammenarbeitet. Das Theater MUSS weiterhin der magische Zufluchtsort für Persönlichkeits- und Wesensentfaltung dieser Schule bleiben. Es wäre sehr schade, dieses Erlebnis nachkommenden Schülern zu verwehren.
Katrin Fuchs
- Sich ein Ziel setzen -Auf etwas hinarbeiten -Sich selbst überwinden -Im Team arbeiten
-Etwas "von sich geben"
Müssen wir das nicht alle ständig und lebenslang, egal welche Richtung wir einschlagen?
Wieviele Schulfächer kommen uns eigentlich in den Sinn, die uns mit diesen lebensnotwendigen Aspekten sonst noch in Berührung bringen?
Für mich war das Theater in der Hegelgasse einerseits die einzige Motivation die Schule nicht abzubrechen und doch noch zu maturieren, andererseits konnte ich in einem geschützten Rahmen einen, für meinen künstlerischen Berufsweg, ersten aber bedeutenden und prägenden Grundstein setzen. Danke.
Katrin Fuchs, Sopran www.katrinfuchs.at
Amelie Breisach
Ich kam mit 14 Jahren in die Hegelgasse, war gerade mal seit einem Jahr wieder zurück in Österreich da ich davor 5 Jahre in Deutschland gewohnt hatte, ich kannte wenige Leute, hatte kaum Freunde und fühlte mich ein bisschen verloren. Damals wusste ich nicht genau wo ich eigentlich hin gehörte, doch dann fand ich die Möglichkeit..., Bühnenspiel,. es war mein Ausweg. Stephan sah in uns allen immer etwas Besonderes , er unterstütze uns in allen Lebenslagen . Er wusste was in uns steckt , bevor wir es wussten, und hat uns zum besten motiviert. Er war nicht nur für unsere Schulprobleme da, er wusste wie viele Geschwister wir hatten ob unsere Eltern geschieden waren , welche Lehrer wir hatten , sogar was wir zu Mittag gegessen hatten. Das Wichtigste für mich zum Beispiel war, dass wir alle als Gemeinschaft etwas geschaffen hatten auf das wir alle stolz waren, das sich die harte Arbeit ausgezahlt hatte wir hatten uns das ganze ganz allein Erarbeitet und dieses Gefühl sollte keinem Vorenthalten werden. Das Theater an der Hegelgasse hat mir einiges für die Zukunft mitgegeben Selbstbewusstsein, Rhetorik, Zusammenarbeit, es hat mir die Angst genommen vor einer Menschen Vielzahl zu reden, etwas das mir jetzt nachhaltig sehr geholfen hat in meinem Leben zu bestehen. Das Bühnenspiel gehört zur Hegelgasse dazu und das sollte auch so bleiben.
Kristina Gamperl
Leute, was wäre die Hegelgasse ohne ihr "Theater in der Hegelgasse"? Hier nur einige wenige Gründe warum es von absolut großer Bedeutung ist dieses Theater zu erhalten: - fördert/stärkt die eigene Persönlichkeit - stärkt das Selbstbewusstein
- Knüpfung sozialer Kontakte, Entwicklung jahrelanger Freundschaften - bringt die Klassen untereinander zusammen - fördert das WIR - es entsteht eine Art Familie - gibt Rückhalt - bietet Ablenkung vom täglich selben Schulalltag - fördert Kreativität, schauspielerische & gesangliche Leistungen - Unterhält Darsteller & Publikum - man macht wichtige Erfahrungen für sein weiteres Leben - gibt Zukunftsperspektiven - es macht spaß! (und zwar den Darstellern, Technikern, Bühnenbildgestaltern, Regisseuren, Choreographen UND dem Publikum)
& das wollt ihr einfach dicht machen? Generationen schon führt das die Schüler dieser Schüler zusammen! Es hebt die Hegelgasse von anderen Schulen ab! Es gibt etwas das man mit stolz präsentieren kann! Das erste mal hab ich ein Musical an dieser Schule mit ich glaube 13/14 Jahren gesehen & ich war hin und weg! Ein paar Jahre später war ich selber Bestandteil eines Musicals und es ist eine der schönsten, lustigsten & vielfältigsten Erfahrungen die ich machen konnte & ich möchte sie um nichts in der Welt missen! Die Theater- & Musicalproduktionen haben eine ganz eigene Dynamik! 10 - 20 (wenn nicht sogar mehr) Schüler mit den unterschiedlichsten Charakteren prallen zusammen & erschaffen gemeinsam aus dem Nichts, aus einem einfachen Saal mit einer kleinen Bühne etwas Großartiges! Sie werden zu einem Team & zu einer Art Familie! Man lacht zusammen, man streitet sich, manchmal weint man gemeinsam, man freut sich zusammen, man hält zusammen & vor allem man wächst zusammen! Einerseits wächst die gesamte Gruppe mit ihrer Leistung, andererseits wächst die Gruppe zusammen, in der ein so starker Zusammenhalt entsteht wie es heutzutage wahrscheinlich nur noch selten der Fall ist bei Jugendlichen in diesem Alter!
Und all das wollt ihr den jetzigen & zukünftigen Schülern nehmen? Diese einzigartige Erfahrung wollt ihr ihnen verwehren?
Daniel Prohaska
Ich habe als Schüler auf den Brettern des Hegegasse-14-Theaters mehr für mein Leben gelernt als in allen Schulstunden zusammen! Was im englischsprachigen Raum selbstverständlich ist, haben deutschsprachige Pädagogen größtenteils immer noch nicht verstanden, wie wichtig eine theaterpädagogische Arbeit an Schulen ist, für zwischenmenschliches, gruppendynamisches Arbeiten, Disziplin, Berührung mit lebendig gemachter Literatur, Musik, Präsentation, Persönlichkeitsbildung, Ausdruck, Selbstvertrauen, Toleranz, und ein geeigneter Raum dafür mit der entsprechenden
Atmosphäre ist unverzichtbar. Wie kurzsichtig das ist, dies abschaffen zu wollen
Romana Binder
Ich kann mich noch ganz genau erinnern als ich, es sollte jetzt genau 4 Jahre her sein, mir beim Tag der offenen Tür die Hegelgasse 14 angesehen habe. Sie wurde mir schon im Vorhinein von meiner alten Direktorin empfohlen, da sie wohl die einzige Schule in Wien wäre die, Erstens: alle meine Interessen (bildnerische und Schauspiel) unterstützen würde und das auch noch oben drein so weit gehen könnte das ich in beiden dann maturieren kann. Dadurch dass ich schon vorher vier Jahre auf einer "leicht" angehauchten Theaterschule war, war das wohl auch einer der Hauptgründe warum ich dann auch Schlussendlich mich in diese Schule eingetragen habe. Jetzt bin ich in der 7ten und werde nächstes Jahr maturieren, wie sich versteht natürlich auch in Theater. In diesen zwei Jahren unter der Obhut vom Herr Prof. Engelhard kann ich nun von Rollen erzählen wie : die Julia von Romeo&Julia und viele kleine Rollen. Ich hatte die Möglichkeit mein eigenes Theaterstück zu schreiben und es dann mit Hilfe von einer Handvoll Kollegen selber zu inszenieren und es dann eine Woche lang aufzuführen. Das Theater hat mich immer vor neue Herausforderungen gestellt die ich meistern musste, ich musste lernen wie man Dinge organisiert, wie Eigenverantwortung übernimmt, wie man Grenzen setzt, und merkt wo auch seine eigen liegen. Es hat viel Zeit und Kraft gekostet. Aber was man nicht vergessen darf, es hat mir auch ebenso viel geben! Wir, die ganze Theatergruppe (die jedes Jahr aufs Neue an wächst), sind zu einer Familie geworden. Ein so liebevoller und verständnisreicher Umgang untereinander, so wie auch mit dem Lehrer, denn ich gerne mal als unserer allen "Papi" bezeichne. Es ist ein Ort an dem man Freunde trifft und dann mit ihnen GEMEINSAM im Teamwork etwas erarbeitet, da entsteht ein Zusammenhalt den man nur schwer so leicht wo anders aufbauen könnte. Es ist aber auch ein Ort zur Entspannung, ich würde gerne wissen wie oft ich freiwillig meine freie Zeit dort verbracht habe! Ich weiß es nicht... Es gibt viele Wahlfächer, wie Bio, Labor...in dem es essenziell ist Dinge auswendig zu lernen und auf Kommando abrufen zu könne . Doch, in welchem Fach wird uns nahe gebracht wie man Reden hält, eine Gruppe leitet oder wie man sozial mit einander umgeht? Das würde so fehlen wenn diese Art von Wissen nicht mehr an der Schule übermittelt werden könnte. Das Theater hat viel zu meiner Entwicklung beigetragen und hat mich so zu dem gemacht was ich jetzt bin. Und dafür danke ich.
Lena Mazura
Ich bin rein zufällig in das Theater gerutscht. Stephan Engelhardt hat im Zeichenunterricht gefragt ob jemand nähen kann, denn der Vorhang ist gerissen. Da ich die einzige war die es konnte habe ich mich gleich ans Werk gemacht. Ich habe ihn dann gefragt ob ich sonst noch irgendwas helfen kann. Da es noch mehr Missgeschicke gab habe ich weitergenäht. Dann ist die Frage gekommen ob ich mich auch als Schauspielerin versuchen möchte. Ich habe es versucht und bin daran gescheitert. Es war aber mein absolutes Glück. Ich bin so zur Technik
und Regieassistenz gekommen. Durch die Stücke bin ich meinen Traumberuf ein Stück näher gekommen. Durch die Beratung der Menschen, die ich in dieser Zeit kennengelernt habe, habe ich mich entschlossen Veranstaltungstechnikerin zu werden. Jetzt bin glücklich in meinen Beruf. Ohne das Theater wäre ich nie soweit gekommen.
Kerstin Slawek
Für mich war die Theatergruppe der Hegelgasse die größte Motivation mich bis zur Matura durch die Schule durchzubeißen.
Die Mitwirkung an einer Schultheateraufführung soll natürlich Spaß machen. Sie hat allerdings noch wesentlich bedeutendere Aspekte: Die Schüler werden sensibilisiert für ihr eigenes Auftreten und das der anderen. Sie bekommen Werkzeuge an die Hand, mit denen sie ihre eigene Wirkung auf andere beeinflussen können. Die Schüler müssen im Team arbeiten, sich gegenseitig zuhören, aufeinander reagieren, gemeinsam etwas entwickeln.
Mit dem Wissen, wie man seinen Körper, seine Sprache in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich präsentieren kann, gewinnt man zudem automatisch an Selbstbewusstsein.
Schultheater vermittelt unzählige Fähigkeiten, von denen man ein ganzes Leben lang, sowohl im privaten wie auch im beruflichen Bereich, profitiert. „Softskills", die im späteren Berufsleben so wichtig sind, werden entwickelt: Kommunikationsfähigkeit, Menschenkenntnis, Kritikfähigkeit, Sprachkompetenz, Zuverlässigkeit, Kreativität, Flexibilität bei Problemlösungen, Improvisationstalent, u.v.m.
Die eigene Präsentation bei Bewerbungsgesprächen, die Kommunikation mit Vorgesetzten, Kollegen, Kunden, Untergebenen, die Teamarbeit mit Kollegen sind die wichtigsten beruflichen Anwendungsfelder der Kompetenzen, die durch die Arbeit an einer Theateraufführung geschult werden.
Ja, Theaterspielen macht Spaß und wird nur zu gerne als nettes Hobby abgetan, ABER das Ende dieser Theatergruppe würde ein deutliches Minus an Bildung und ein äußerst beklagenswertes Plus an Verdummung bedeuten!
Marcel Hess
Ich kam vor rund 2 1/2 Jahren an die Hegelgasse und an meinem ersten Schultag kam ein Mitschüler zu mir und fragte mich ob ich nicht in einem Musical mitmachen wollen würde, nur damals hatte ich zu viel Angst mich dafür zu melden und mich zu blamieren. Nach ca. einem halben Jahr fragte mich meine Vokallehrerin ob ich nicht in der nächsten Musiktheaterproduktion "Orpheus in der Unterwelt" mitspielen wolle, kurz davor hatte ich erst Frühlingserwachen gesehen, war hellauf begeistert und stimmte zu. So kam es wie es kommen musste und ich fand mich 12 Monate
später, in Stöckelschuhen, Handtasche und Flügelhelm auf der Bühne wieder. Eines konnte man aber als Publikum nicht auf dem ersten Blick erkennen, was ich noch mit auf die Bühne nahm und zwar Selbstbewusstsein, welches ich ohne das Musiktheater niemals aufgebaut hätte. In diesem für mich letztem Jahr an der Hegelgasse bekam ich die große Chance eine riesige Hauptrolle bzw. 2 ;) zu spielen und zwar Jekyll&Hyde. Ich steckte mein ganzes Herzblut in diese Rolle ich kam an meine Grenzen und hab sie weit überschritten. Ohne diese Erfahrung hätte ich auch niemals zu meinem hoffentlich zukünftigen Beruf gefunden. Das Musiktheater an der Hegelgasse hat mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin ein selbstbewusster ehrgeiziger junger Mann, der für seine Ziele kämpft und um diese zu erreichen auch die eigenen Grenzen überwindet. Deshalb würde ich es schade finden, wenn zukünftigen Schülern und Schülerinnen der Hegelgasse diese großartige Chance verwehrt bliebe.
Ines Wessely
In der Schulzeit werden die Grundsteine für das weitere Leben gelegt und in der Hegelgasse spielt das Theater dabei eine wesentliche Rolle, für viele sogar die wichtigste.
Wenn ich an meine Schulzeit denke, sind so gut wie all meine Erinnerungen mit dem Theater und Stephan Engelhardt verbunden, und es sind durchwegs gute Erinnerungen. Ich habe durfte während meiner gesamten Zeit in der Hegelgasse beim Theater mitwirken und fühle noch immer, dem Theater an der Hegelgasse verbunden. Das Theater hat mir immer wieder meine persönlichen Grenzen aufgezeigt, aber mit Hilfe von Stephan Engelhardt könnte ich so gut wie alle überwinden.
Das Theater in der Hegelgasse bietet geschützten Raum um sich kreativ und emotional zu entfalten und dies einem Rahmen den man so schnell nicht noch einmal finden wird. Im Schultheater lernt man andere und vor allem sich selbst kennen und akzeptieren und stärkt die Persönlichkeit. Ich wage es sogar zu behaupten das, das Theater aus den Schülern bessere Menschen macht. Es wäre sehr schade wenn dies kommenden Generationen verwehrt bleiben würde
Lukas Klinger
Als mittlerweile - leider - ehemaliger Bühnentechniker und Beleuchter empfinde ich es als Schande, wenn man den Rahmen, den das Theater an der Hegelgasse Schülern bietet, einfach so ausmerzt.
Die Erfahrungen, die ich v.a. im technischen Bereich des Theaters gesammelt habe, werden mich mein Leben lang, teilweise als Fluch (-mir stellt es die Haare auf wenn ich schlampige oder unausgereifte Lichtstimmungen an Theaterbühnen sehe) begleiten. Ich bin weiters stolz darauf, dass ich in Darstellendes Spiel, in Kombination mit dem Fach Deutsch, zur mündlichen Matura antreten dürfte - nicht
als Schauspieler, sondern als Bühnengestalter. Ich denke auch, dass mich der Theoretische Theaterunterricht, im Zuge der Matura Vorbereitung, zu meinem derzeitigen Studium, der Architektur an der TU Wien, getrieben hat. Mittlerweile denke ich nur noch an das Theater wenn ich den Begriff "Hegelgasse" höre oder lese. Unter anderem die langen Stunden hinter dem Mischpult oder mit dem Bohrer in der Hand sowie die wundervolle Zeit die wir beim Theaterfestival in Deutschland erlebt haben.
Und genau diese Vielzahl an Facetten sollte dem Theater erhalten bleiben!
Anna Asllani
Guten Morgen ! Das Theater darf auf keinen Fall abgesetzt werden. Ich persönlich habe den Naturwissenschaftlichen Zweig gewählt, da ist das Schultheater eine gute Möglichkeit eine andere Ansicht vom Alltäglichem zu haben und auch Abwechslung bringt es. Ich bin der Meinung es sollte einen extra Zweig für das Theater geben. Es bringt einem viel weiter, wenn man im Theater in der Hegelgasse ist, zwar hatte ich bis jetzt nicht wirklich viele Rollen. Doch im Prinzip ist mir das egal, denn wir lernen so viel über die Werke und die Autoren genauso die Deutung des Stückes zu verstehen. Ich finde es auch sehr faszinierend, dass so viele verschiedene Charaktere aufeinander treffen, dadurch können wir lernen uns gegenseitig zu akzeptieren. Es hat mir wirklich geholfen in den Tagen wo ich am Verzweifeln war.
Mina Peace
ich selbst hatte nur ganz kurz das Vergnügen bei einpaar theaterproben dabei zu sein, aber wenn ich in der Schule besser gewesen wäre hätte ich auf jeden Fall weiter gemacht. es hat so viel Spaß gemacht mit prof. Engelhardt und den anderen Darstellern zu proben. Man konnte dort seiner Kreativität freien Lauf lassen, was im Alltag meist beschränkt wurde. Am Ende konnte ich mir die Vorstellungen im Publikum anschauen, und es war toll! Unbeschreiblich, was sie in der kurzen Zeit und mit dem schulischen Stress auf die Beine gestellt haben. jedes mal ein Erfolg. Ich habe es geliebt aber war gezwungen aufzuhören, deshalb muss das Theater an der Hegelgasse gerettet werden und an dem neuen Standort bzw. Schule weitergeführt werden. Es hat so vielen geholfen und Freude bereitet, nicht nur den Schauspielern sondern auch den Zuschauern.. bitte nehmen sie den Schülern, die das Theater lieben nicht die Möglichkeit weg.