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Pressetext: Theater Sturmunddrang spielt "Der Sturm" von W. Shakespeare
Alles andere als windig: Theater Sturmunddrang

 

Am 7. Oktober 2010 lädt die Theatergruppe des BORG Hegelgasse 14

zur Premiere von Der Sturm nach William Shakespeare.
Dorothée Berghaus

 

Theater Sturmunddrang ist SchülerInnentheater im besten Sinne. Jetzt hat sich die Truppe nicht nur einen eigenen Namen geleistet, nämlich Theater Sturmunddrang, sondern auch ein ganz schönes Stückerl: Der Sturm von William Shakespeare. Der Twist dieser Inszenierung ist schnell erklärt, aber spannend zum Anschauen: Fast alle Männerrollen wurden zu Frauenrollen umgeschrieben und vice versa.

 

Diese Inszenierung von Shakespeares Drama ‚Der Sturm‘ ist klug gewählt, denn höchstwahrscheinlich kann nur eine junge Truppe wie das Theater Sturmunddrang die Genderfrage derart erfrischend selbstverständlich auflösen. Auf dieser Bühne strebt alles nach vorn. Auch von dem Erwachsenenkalkül, das uns oft langweilt, fehlt jede Spur. Für das kraftvolle Agieren der jungen Schauspieler zwischen 15 und 19 Jahren zeichnet Dorotty Szalma als verantwortlich. Die Verpflichtung der freien Theaterregisseurin ist typisch für die Herangehensweise des Theaterleiters Stephan Engelhardt, der die Gruppe seit 1998 führt. Ganz im Sinne der Erlebnispädagogik setzt er auf das Schultheater als sinnvolles Werkzeug, um sowohl soziale Kompetenzen als auch kognitive Fähigkeiten zu fördern. Von Didaktik ist dabei wunderbarerweise nichts zu spüren. Der Effekt kommt mit dem Tun. Und damit der Erfolg. Letztes Jahr kam das Theater in die Endauswahl des Schüler– und Jugendtheaterfestivals Schüler spielen Sturm und Drang—das ZDF filmt mit in Ludwigsburg. Dieses Ereignis inspirierte die Truppe übrigens auch zu ihrer Namensgebung.

 

Dass die Begeisterung der SchülerInnen über die Jahre geblieben ist und zu einer kontinuierlichen Qualitätssteigerung geführt hat, liegt vor allem daran, dass Stephan Engelhardt sein Schultheater auf die Ebene der Ernsthaftigkeit gehoben hat. Er tut dies zum Beispiel, indem er zu den Produktionen immer wieder professionelle Künstler hinzuzieht. Aus diesem Grund dürfen sich die Zuschauer diesmal auch vom Kostüm einiges erwarten. Die Ausstattung wurde von SchülerInnen der Hegelgasse 14 unter der Leitung von Anna Pollack entworfen und hergestellt. Die Kostümbildnerin hat unter anderem in der frankokanadischen Theaterszene erfolgreich gewirkt und unterrichtet am Institut für Theaterwissenschaften in Wien. Auch das Bühnenbild liegt in SchülerInnenhänden, wobei die Bühnenprojektionen von Sebastian Merkl eine weitere interessante Dimension in die Aufführung bringen. So gesehen hat man den Sturm noch nie gesehen. Sollte man aber.

Kategorie: Unsere Artikel | Hinzugefügt von: Sebastian (29.09.2010)
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